Schnarchen und Schlaf-Apnoe-Diagnostik

Ein großer Teil unserer Bevölkerung schnarcht. Das Schnarchen lässt nicht nur den Partner unruhig schlafen, sondern auch Sie selbst. Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwäche sind die Folgen.

 

Trotz langen Schlafes fühlen Sie sich nicht ausgeruht und körperlich geschwächt? Das kann gefährlich für Ihre Gesundheit sein. Mittlerweile ist  bewiesen, dass es durch die hohe Beanspruchung des Herz-Kreislauf-Systems zu einer geringeren Lebenserwartung und einer erhöhten Anfälligkeit für den Schlaganfall kommen kann.

Ursachen des Schnarchens

Es gibt verschiedene Ursachen des Schnarchens, die durch unterschiedliche Erschlaffung der Muskulatur im Rachenbereich, im Bereich der Zunge und des weichen Gaumens verursacht werden. Auch Kieferanomalitäten können die Ursache sein. Ihnen gemeinsam ist, dass der Atemwiderstand sich erhöht, weshalb es zu Turbulenzen und Vibrationen kommt. Wenn die Nasenatmung zudem vermindert ist, z. B. bei Erkältungen, kann das Schnarchen noch intensiver als sonst sein.

 

Oft ist Schnarchen harmlos. Es kann aber auch ein Hinweis auf eine ernst zu nehmende Krankheit sein und sollte deshalb untersucht werden.

 

Das primäre Schnarchen ist eher für den Schlafpartner ein unangenehmes Schlafgeräusch und meistens harmlos. Es ist häufig mittels minimaler Eingriffe behandelbar.

 

Das Schlafapnoe-Syndrom ist mit nächtlichen Atempausen unterschiedlicher Dauer und Häufigkeit verbunden. Die Medizin unterscheidet nach zwei Ursachen, die für diese Atempausen verantwortlich sind: Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom und das zentrale Schlafapnoe-Syndrom.

 

Beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom kommt es zu einem Verschluss der oberen Atemwege. Aufgrund der Erschlaffung der Rachenmuskulatur beim Schlaf fällt der Zungengrund nach hinten und verschließt die oberen Atemwege.

 

Dagegen werden die Atemaussetzer beim zentralen Schlafapnoe-Syndrom durch das Gehirn verursacht. Hier bleibt der normalerweise vom Gehirn ausgehende Reflex, die Atmung während des Schlafes fortzusetzen, aus.
In beiden Fällen sinkt infolge des Atemaussetzers der Sauerstoffgehalt im Blut, der CO2-Wert steigt an und der Schlafende wacht auf.

 

Diese Atempausen, die nicht immer zum vollständigen Erwachen führen müssen, sind nicht das eigentliche Problem, sondern der Sauerstoffabfall im Blut. Ein erholsamer Schlaf wird so verhindert und es kommt zu einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit.

Wird das Schlafapnoe-Syndrom nicht rechtzeitig behandelt und entwickelt sich chronisch, können die Folgen schwerwiegend sein. Wie z. B.:

  • Bluthochdruck,
  • eine verminderte Herzleistung
  • Herzrhythmusstörungen
  • erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall
  • erhöhtes Risiko für Verkehrsunfälle durch Sekundenschlaf hinterm Lenkrad

Kann man Schnarchen erfolgreich behandeln?

In vielen Fällen können wir das. Da die Ursachen für das Schnarchen vielfältig sind, sind die Behandlungsansätze und die Erfolgsaussichten auch individuell sehr unterschiedlich. Am Anfang stehen die eingehende Untersuchung und eine ausführliche Beratung. Zunächst diagnostizieren wir, ob es sich um

  • primäres Schnarchen,
  • eine obstruktive Schlafapnoe
  • oder um eine zentrale Schlafapnoe handelt.

Diagnostik

Die Diagnostik erfolgt in der Regel in einem vierstufigen Verfahren. Wir bieten Ihnen drei der vier Stufen an. Zuerst wird die Vorgeschichte (Anamnese) erfasst. Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung werden weitere wichtige Begleitumstände berücksichtigt.

 

Sofern nach diesen beiden Schritten ein Verdacht auf  eine obstruktive Schlafapnoe (SAS) besteht, folgt die sogenannte Polygraphie. Bei diesem ambulanten Schlafscreening geben wir Ihnen ein kleines Gerät mit nach Hause, das während des Schlafes Faktoren wie z. B. Atmung, Sauerstoffsättigung, Herzfrequenz, Körperlage und Atembewegung aufzeichnet.

 

Häufig reichen die in diesen drei Schritten gesammelten Daten schon aus, um eine genaue Diagnose zu stellen und die richtige Therapie einzuleiten. In Einzelfällen kann eine weiterführende Untersuchung in einem Schlaflabor erforderlich sein. Für diese vierte Untersuchung sind jedoch als Voraussetzung die vorherigen drei ambulanten Diagnoseverfahren zwingend vorgeschrieben.

Behandlung

Wir haben – je nach Diagnose – verschiedene Möglichkeiten der Behandlung:

Eine Möglichkeit ist das Hochfrequenz-Diathermieverfahren (Celonverfahren) im hinteren Bereich des Gaumens. Es handelt sich um einen minimal-invasiven Eingriff, der äußerst schonend abläuft und ambulant durchgeführt wird. Über eine Sonde wird dosierte Radiofrequenz-Energie dem Gaumen zugeführt. Diese Energiezufuhr erwärmt den Behandlungsbereich. Das wärmebehandelte Gewebe wird vom körpereigenen Immunsystem allmählich abgebaut. Dieser absichtlich hervorgerufene, natürliche Heilungsprozess führt zur Verkleinerung – und damit Straffung des Gaumens. Nachdem die Straffung eingesetzt hat, kann die Luft den Rachen wieder freier durchströmen. Schnarchgeräusche nehmen ab oder verschwinden ganz. Diese Behandlung dauert nur wenige Minuten. Danach kann der Patient sofort und selbständig die Praxis verlassen. Eine nachoperative Erholungszeit mit Krankschreibung oder gar der Aufenthalt in einer Klinik ist üblicherweise nicht nötig.

 

Für eine erfolgreiche Behandlung ist manchmal eine zwei- bis viermalige Wiederholung nach jeweils etwa 2-3 Monaten notwendig.

 

Eine alternative Methode zum Straffen des Gaumens ist die mikroinvasive Gaumensegelstraffung (UVPP-Coblationsverfahren). Hier wird ein zu schlaffes Gaumensegel operativ gerafft und durch Nahttechnik gestrafft.

 

Eine nicht-operative Möglichkeit zur Behandlung einer obstruktiven Schlafapnoe sind Protrusionsschienen, die Ihnen ohne große Komplikationen angepasst wird. Diese spezielle Schiene sorgt dafür, dass die Luftwege während des Schlafes geöffnet bleiben.

 

Diese Verfahren haben sich bewährt und eignen sich hervorragend zur Behandlung des primären Schnarchens und einer geringgradigen Schlafapnoe.

 

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